Gescheitertes Projekt? Was anstellen damit?

Nicht jedes Projekt, dass man konzipiert und im Anschluss mit Leben füllt, bringt die gewünschten Erfolge. Die Herangehensweise beim bearbeiten einer Nische ist im Grunde immer gleich. Zu erst entsteht die Idee im Kopf, dann prüft man Möglichkeiten, Suchvolumen, Konkurrenz und zu gut erletzt möchte man auch Geld verdienen oder seine Reputation stärken – also wird nach Partnern gesucht.

Nicht immer sind solche Projekte von Erfolg gekrönt. Ich persönlich habe schon einige Nischenseiten erstellt und im Laufe der Arbeit entweder gemerkt, das ich mich in etwas verrannt habe oder kein Erfolg in Sicht ist. Eines dieser Projekte ist mein Mietwagen Dresden Projekt.

Geld mit Mietwagen verdienen

Mietwagen werden immer benötigt, egal ob für Geschäftsreisen oder eben für Familienausflüge. Es soll auch Menschen geben, die sich ab und an einfach einmal für sich interessantes Auto gönnen – zu diesen Menschen gehöre ich. Zu einem meiner Geburtstage sollte es ein Sportwagen werden, den ich das ganze Wochenende über selbst fahren kann. Natürlich sollte dieser bezahlbar sein, auch die Kaution und sich dennoch enorm vom eigenen PKW absetzen und ein Erlebnis werden.

Beim Stöbern auf unterschiedlichsten Portalen merkte ich, dass es für diesen Bedarf relativ wenig passende Angebote gibt und selbst wenn ein geiles Auto gefunden wurde, es an der Höhe der Kaution oder an Zahlungsarten scheiterte. Eine Kreditkarte hatte ich damals nicht. Also fand ich heraus, das abseits der ganzen Vergleichsportale für Mietwagen auch viele kleine lokale Unternehmen tolle Fahrzeuge in ihrem Fuhrpark haben und diese aufgrund der örtlichen Bindung geringe Kautionen und auch Zahlungen in bar oder mit der EC- Karte ermöglichen.

Das selbe Problem wie ich hatten sicherlich viele andere Interessenten an Mietwagen, daher glaubte ich, eine Webseite mit Vorstellung städtischer Mietwagenanbieter würde sicherlich gut funktionieren.

Die Idee und Monetarisierung

Die Idee zu einer Mietwagen- Nischenseite war im Grunde recht simpel und auch die Umsetzung sollte in meinen Gedanken nicht schwierig sein. Kleine lokale Autovermieter müssen hart kämpfen um Kunden zu gewinnen und sich gegen die Big Player am Markt durchzusetzen. Zusätzlich ist der Fuhrpark häufig kleiner und muss somit besser auf Kundenwünsche abgestimmt werden, aber auch der Kostenaspekt ist für diese Firmen ein anderer und somit sind deren Angebote auch häufig teurer als die der großen Firmen.

Für mich also eine gute Ausgangssituation. Zum einen bietet eine Stadt wie Dresden einige kleine Autovermieter, zum anderen sind diese auf Werbung angewiesen, um Kunden zu aquirieren. Eine Nischenseite würde daher gut funktionieren.

Start der Nischenseite

Also setzte ich die Webseite mietwagen-dresden.info auf und fing schon mal an, einige gute Keywords zusammen zu suchen. Die Suchvolumen waren jetzt für den Markt in Dresden nicht riesig, aber es gab eine gute Anzahl an Keywords, die insgesamt ein gutes Maß an Suchanfragen lieferten. Gerade im Longtailbereich ist hier sicherlich noch einiges möglich. Mit einer guten Liste an Keywords und dem Wunsch, ein tolles Fahrzeug zum Geburtstag zu mieten, machte ich mich auch direkt auf die Suche nach einem passenden Anbieter. Diesen fand ich auch, nennen wir ihn einfach mal „Sachsenflitzer“. Das Unternehmen Sachsenflitzer hatte sein Standort in Dresden noch nicht allzu lange, setzte auf andere Automarken als herkömmliche Autovermieter und bot somit auch eine bis dato noch unbekanntes Fahrzeug im Fuhrpark, mit dem man viel Spaß haben konnte.

Mein Plan war ein bis zweimal Fahrzeuge bei dem Unternehmen zu mieten, diese anständig und werbewirksam zu bewerten und zu bewerben und dann einen Deal auszuhandeln, der Testfahrten und eine Provision beinhaltet.  Das klappte auch erstaunlich gut, das erste Unternehmen Sachsenflitzer war begeistert von dieser Idee und lud direkt zu einem Meeting mit der Geschäftsführung ein.

Gespräche mit dem ersten Partner

Nach dem die ersten 2 Anmietungen eines Auto in Dresden beim Sachsenflitzer so gut klappten, hatte ich auf der Nischenseite einen umfangreichen Bericht zu den gemieteten Fahrzeugen und auch zu dem Mietwagenunternehmen Sachsenflitzer geschrieben. Diese sollten natürlich bei dem Keyword „Sachsenflitzer“ und dessen Longtails wie „- Erfahrung“, „- Bewertung“ und „-Angebot“ besonders gut ranken. Auch das Fahrzeug und passende Keywords wie „auto xy mieten“ sollten bei google gute Rankings einfahren. Das gelang aufgrund der geringen Konkurrenz bei den entsprechenden Keywords auch sehr gut. Ein paar eigene Bilder, gute Texte gewürzt mit WDF*IF, gute Snippets und ein paar Bookmark- Backlinks genügten für vorzeigbare Ergebnisse. Beim Meeting selbst konnten das Konzept den Geschäftsführer und die bisherigen Ergebnisse überzeugen. Daher wurde direkt eine Provision pro vermittelter Autovermietung ausgemacht, sowie ein Rabattcode erstellt, der zum einen dem Tracking und somit der Nachvollziehbar und als weiteres natürlich als Anreiz für potentielle Kunden zur Anmietung  dienen.

Für mich war das ein riesen Anreiz und natürlich auch Ansporn, das Projekt mit Elan voran zutreiben. Neben der Provision und dem Rabattcode sagte der Geschäftsführer ebenfalls zu, das ab und an für kurze Zeiträume Fahrzeuge des Vermieters genutzt werden können, um Bilder und „Werbekampagnen“ zu starten. Ich für mein Teil war Feuer und Flamme und begann direkt Bilder mit dem Rabattcode zu erstellen, diese auf Instagram zu bewerben und für ordentlich Sichtbarkeit zu sorgen. Auf der Webseite ebenfalls wurden noch einige Fahrzeuge aus dem Fuhrpark von Sachsenflitzer eingestellt und auch hier deutlich der Rabattcode hinterlegt. Den zum einen wollte ich Fahrzeuge vermitteln und an der Vermietungen auch verdienen.

Ungünstig erweise warb der Autovermieter am selben Tag, an dem ich den 10 Prozent Rabattcode erhielt für eine Woche mit 20 Prozent Rabatt. Also egal wie sehr ich potentielle Kunden mit meinen Maßnahmen erreichte, sie würden natürlich lieber 20 statt 10 Prozent Rabatt in Anspruch nehmen. Das wurmte mich schon sehr, aber hey, ein Anfang war gemacht. Mit Pretty Links trackte ich fleißig die ausgehenden Klicks zu dem Onlineauftritt von der Autovermietung Sachsenflitzer und konnte so relativ gut feststellen, von welchem Fahrzeug auf meiner Webseite welcher Besucher vor hatte, ein Fahrzeug zu mieten. Und die Klicks entwickelten sich prächtig. Mit knapp 1000 Klicks in einem kurzen Zeitraum sollte selbst bei der geringsten Conversationsrate die erste Provision doch bald winken. Dem war leider nicht so. Das Buchungssystem von Sachsenflitzer war katastrophal. Bewarb ich beispielsweise als Mietwagen einen Golf GTI, konnte dieser nicht direkt ausgewählt werden, sondern nur die Klasse. Es konnte also durchaus passieren, das nach der Anmietung bei der Fahrzeugübergabe dann ein anderes Fahrzeug abholbereit war, als der gewünschte Mietwagen. Um das zu umgehen, war es für den Interessenten sinnvoll, direkt in der Filiale der Dresdner Autovermietung anzurufen und abzuklären, ob das gewünschte Auto verfügbar war. Auch das konnte deren Webseite nicht abbilden. Im persönlichen Gespräch mit der Leiterin der Autovermietung am Standort Dresden erfuhr ich dann, dass dort überhaupt nicht gewusst wird, wie man den Rabattcode überhaupt hinterlegt. Das war sehr ungünstig, den so konnten geworbene Kunden mir nie zugeordnet werden.

Keine Vermittlung – keine Provision

Ja mit diesem  Ergebnis hatte ich nicht gerechnet. Mit dato 1049 weitergeleiteten Besuchern ergaben sich für mich genau 0 Anmietungen, also auch 0 Euro Provision. Meine Wut wuchs natürlich, nicht nur über mich, sondern auch über Sachsenflitzer. Ich hatte eine Unmenge an Besuchern generiert, die man schon als targetierten, also zielgerichteten Traffic bezeichnen konnte und dort war niemand in der Lage, diese in Kunden umzuwandeln, scheinbar. Bei anderen Projekten hatte ich immer eine Conversationrate von 8 Prozent, hier bei 0… das machte mich stutzig. Daher ging ich meinem bisherigen Portfolio auf die Suche nach anderen Autovermietungen in Dresden. Allerdings reagierte kaum eines der angeschriebenen Unternehmen kooperativ. so liegt das Projekt erstmal auf Eis. Viele Links konnte ich dank des Plugins Pretty Links direkt zu Check24 umleiten, sodass Besucher dort Fahrzeuge für einen Ausflug in Dresden mieten können, aber auch da tat sich bis auf eine 5 Euro Gutschrift bisher nichts.

Wie geht es weiter?

Sicherlich ist man bei so einem Projekt noch lange nicht am Ende angekommen, das wird man auch nie. Es gibt immer wieder neue Themen und Suchanfragen, die im Laufe der Zeit entstehen. Besucher kann man immer generieren, aber wie bringt man sie zum konvertieren? Grundsätzlich sehe ich die Vermittlung von Mietwagen gerade lokal schon als lukrativ an, aber an einem Punkt scheitert es hier wohl.

Die Schuld alleine Sachsenflitzer zu geben wäre natürlich falsch. An der Webseite besteht in Sachen Gestaltung, Informationsstruktur etc. noch viel Handlungsbedarf. Oder sagt mir die Abschlußrate von 0 Prozent, das hier etwas doch nicht stimmt und die Besucher ihre Intention nicht erfüllt sehen?

Im Grunde zählt bei solchen Projekten immer die Beharrlichkeit. Ein Sale kann die Motivation enorm steigern. Pflege ich mehrere Fahrzeuge ein? Erstelle ich weiter Content für die Keywords? Einige Suchanfragen blieben ja bisher unbeantwortet. Vielleicht verkaufe ich das Mietwagen- Projekt auch mit einem großen Minus oder verkaufe und vermiete Backlinks davon?

Was würdet ihr mit dem Mietwagen Projekt machen?

Sascha
Sascha

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